Feucht / München, 03. Februar 2023
Bayern wieder auf dem Siegertreppchen: beim Sitzenbleiben
Das beste aller Bundesländer, Bayern, hat wieder einen Platz in einer Spitzengruppe errungen. Nur von Mecklenburg-Vorpommern und – knapp – von Sachsen-Anhalt überboten, hat es die höchste Quote an Sitzenbleibern in der Schule erreicht.
Die Wirksamkeit von „Ehrenrunden“ in der Schule ist von Bildungsforschern längst widerlegt oder mindestens umstritten. Doch davon unbeirrt hält auch die bayerische Bildungspolitik daran fest. Ohne den Druck durch Noten und Sitzenbleibern, so glaubt man, hier, würden Schülerinnen und Schüler nichts lernen.
Das Bündnis Gemeinschaftsschule Bayern hält dagegen und fordert Lernen ohne Druck und Zeit für Entwicklung in einer Gemeinde längeren gemeinsamen Schulzeit. „Am Beispiel Pubertät sieht man gut, dass Schülerinnen und Schüler körperlich und psychisch in eine Verfassung kommen können, die durchgängiges Lernen behindert.“ so die Sprecherin des Bündnisses, Christine Lindner. „Daneben gibt es viele andere Situationen, die das Lernen beeinträchtigen können. Diese Kinder und Jugendlichen aus ihrer Würde und ihrer Laufbahn zu reißen, obwohl ihre Intelligenz nicht verändert ist, ergibt in der Regel nur negative Effekte. Schlechtes Gewissen, sinkender Selbstwert und Motivationsschwierigkeiten beeinträchtigen das Lernen bekanntlich erst recht. Eine gute Schule fängt in solchen Phasen auf und unterstützt die Schüler*innen, anstatt sie auszusortieren.“
Bis zur 8. Klasse sollen letztere zusammen unterrichtet werden. Rückmeldungen zur Leistung soll es nicht über Noten, sondern über persönliches Feedback geben. Und Sitzenbleiben soll es nicht geben. Für diese Ziele fordert das Bündnis, auch in Bayern die Gemeinschaftsschule als zusätzliche Schulart zuzulassen.
Dr. Gerald Klenk, Co-Sprecher des Bündnisses, ergänzt: „Der Fachkräftemangel hat auch in Bayern schon einen langen Bart. Mit Sitzenbleibern und Aussortieren verschenken wir seit langem ein großes Potenzial, das wir entwickeln könnten und dringend entwickeln müssen! Auch Bayern ist darauf angewiesen, vor allem dann, wenn es seine führende Rolle nicht nur proklamieren, sondern mit Taten untermauern will!“
Weitere Informationen erhalten Sie gerne von unseren Bündnissprechern:
Dr. Gerald Klenk (Lernwirkstatt Inklusion e.V.), 0176 63195547 und
Christine Lindner (Eine Schule für Alle in Bayern e.V.), 0173 7348469
info@buendnis-gemeinschaftsschule-bayern.de
Der Unterstützerkreis auf der Homepage wird stetig größer. Das Bündnis kann weiter auf der Homepage unterstützt werden.
Das Bündnis besteht aus diesen aktiven Mitgliedern:
Aktion Humane Schule e.V.
Eine Schule für Alle in Bayern e.V.
IGG – Interessengemeinschaft Gemeinschaftsschule Ast-Buch e. V.
Kunterbunte Inklusion e.V.
LAG Bayern – Gemeinsam Leben – Gemeinsam Lernen e.V.
Lernwirkstatt Inklusion e.V.
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