Pressemitteilung vom 03.03.2025

Bundestagswahl: Die Schule versagt bei der Demokratiebildung

„Bei uns werden Schüler*innen nach der vierten Klasse auf verschiedene Schularten aufgeteilt. Dies verhindert, dass Kinder aus den unterschiedlichsten Elternhäusern und mit den unterschiedlichsten Voraussetzungen direkt miteinander Respekt und Toleranz einüben können“, sagt Lindner. „Hinzu kommt, dass Schülerinnen und Schüler in nur sehr wenigen Schulen tatsächlich demokratische Praxis ausüben dürfen. Demokratie aber kann man nicht ,auswendig‘ lernen.“ Um sie in ihrer ganzen Tragweite zu begreifen, müsse sie im Lebensraum Schule für alle Beteiligten, also auch für die Schüler*innen, alltägliches Grundprinzip sein. Die vorherrschende, kaum demokratische Oben-unten-Struktur des Schulalltags stehe dem entgegen.

Eine Erziehung im „Geist der Demokratie“ wie es die Bayerische Verfassung in Art 131 verlangt, könne so niemals gelingen.

Das Bündnis macht diese groben Strukturfehler mit dafür verantwortlich, dass die nötigen Lehren aus unserer tragischen deutschen Geschichte nicht zum Tragen kommen. Die Ausbreitung rechtsradikaler Überzeugungen wie Fremdenfeindlichkeit, nationale Abschottung und Beschneidung von Freiheit sei daher mindestens teilweise vermeidbar.

Der übliche Unterricht versagt

Dr. Gerald Klenk, Co-Sprecher des Bündnisses Gemeinschaftsschule Bayern, fasst zusammen: „Unsere Schule versagt. Sie verplempert viel Zeit mit Nebensächlichem und versäumt, mit den Kindern eine Verbindung zur realen Welt zu bauen. Selbstwirksamkeit und Verantwortlichkeit sind hier Fremdwörter!“

Das Bündnis Gemeinschaftsschule Bayern fordert weiterhin eine zusätzliche Schulart in Bayern, wo alle Schüler*innen ohne Notendruck und in selbstbestimmten Lernformaten bis zur 10. Klasse gemeinsam und voneinander lernen.